Kalkumat 64 / PowerPlan 64

kalkumat64Mit dem „Kalkumat 64“ fing alles an. Als sechzehnjähriger Gymnasiast erhielt ich 1983 das Angebot, ein Tabellenkalkulationsprogramm für den Commodore  64 zu entwickeln. Mein Vater, Controller in einer Baufirma, hatte mich schon früh mit dem Tabellenkalkulationsprogramm VisiCalc auf einem CBM 8032 vertraut gemacht.  Spass an Formeln und am Rechnen hatte ich sowieso und zu diesem Zeitpunkt auch schon zwei Jahre Erfahrung mit der Assembler-Programmierung auf dem Commodore 64 gesammelt.

Für den damals weit verbreiteten „ersten Home-Computer“ von Commodore hatte ich zuvor einige Programme und Spiele verfasst, die die Aufmerksamkeit von Data Becker geweckt hatten. So kam es zu dem Angebot. Ich suchte mir an meinem Gymnasium den ein Jahr älteren Axel Sellemerten als Partner, und so standen wir eines Tages bei Data Becker, um den ersten Geschäftsvertrag in unserem Leben durch unsere Eltern unterschreiben zu lassen – wir waren ja noch nicht geschäftsfähig. Aber Hacken durften wir schon 🙂

Die Arbeit an Kalkumat 64 sollte fast ein Jahr benötigen und uns zum Ende hin immer öfter vom Schulbesuch abhalten, was dann doch irgendwie auffiel. Glücklicherweise hatten wir den Rückhalt einiger Lehrer und notenmäßig war es auch nicht so ein Problem.

Doch damit waren wir als selbständige Autoren mitten drin im aufblühenden Software-Geschäft, und das sogar im US-Markt, wo der Kalkumat 64 unter dem Titel „PowerPlan 64“ gute Verkaufserfolge erzielte. Besonders gefreut hat uns damals die Rezension in einem amerikanischen C64-Magazin. Der Autor Al Willen schrieb:

„After reviewing hundreds of programs for the 64, I feel that PowerPlan 64 ist one of the best programs ever written for the Commodore 64, giving Lotus 1-2-3 a run for the money“.

Das ging natürlich runter wie Öl.

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