Von 2001 bis 2009 haben wir für einen großen Kraftwerksbauer eine ERP-Software in Java zunächst realisiert und dann betreut. Mit Hilfe unserer Software wurde die Logistik und das Controlling mehrerer internationaler Großprojekte abgewickelt und im Hinblick auf die Ertragssituation spürbar verbessert.
Bei Kraftwerken geht es schnell um Projektvolumina von mehreren hundert Millionen Euro/Dollar, so dass schon kleinste Verbesseruen bei Planung und Logistik gewaltige Auswirkungen zeigen. In Polen, Brasilien und Russland stehen nun Kraftwerke, an denen wir mitgewirkt haben – ein ganz ganz klein wenig zumindest.
Ich war bei diesem Projekt allerdings immer nur der zweite Mann hinter meinem Partner Bruno Jennrich, weil ich parallel mit zahlreichen anderen Themen und Projekten beschäftigt war. Meine Aufgabe bestand hier vor allem in der Mitentwicklung der Architektur, in regelmäßigen Code-Reviews, sowie der Dokumentation und dem Verfassen von White-Papern und Präsentationen.
Die Arbeit hat uns faszinierende Einblicke in eine Welt der Superlative geliefert und gleichzeitig ein Gefühl dafür vermittelt, warum Großprojekte macnhmal so aus dem Ruder laufen. Die Komplexität der Abhängigkeiten ist einfach zu groß. Ich bin überzeugt, dass das letztendlich ein kulturelles Phänomen ist. Ob bei einem Flughafen, einem Theaterbau oder einem Kraftwerk: Wo Millionen von Teilen und tausende von Gewerken ineinander greifen sollen, da verhakt es sich schnell und löst sich dann nicht mehr so einfach auf. Die (Technik-) Kultur des Menschen gerät hier an ihre Skalierungsgrenzen, Software hin und her.